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Schrankwand und Couch für den kleinen Geldbeutel

Seit über zehn Jahren gibt es den Sozialen Möbelmarkt in Zittau, seit sieben den in Ebersbach. Zum 1. Juni übernahm die ABS-Robur Zittau GmbH für beide die Trägerschaft.

Schrankwände stehen neben Couchgarnituren, Betten neben Schränken. Im Sozialen Möbelmarkt am Zittauer Külzufer 19 scheint kein Platz mehr zu sein. Zufrieden ist die Leiterin Viola Oehme mit dem Angebot trotzdem nicht. „Vor allem Küchenteile und Schlafgelegenheiten fehlen uns derzeit“, sagt sie. Im Ebersbacher Markt sind dagegen komplette Schlafzimmer Mangelware. Alles andere ist mehr oder weniger vorrätig.

michael-zoschke-und-rolf-bornschein-laden-moebel-am-289102mSeit mehr als zehn Jahren können sich Sozialhilfeempfänger und andere Bedürftige die gebrauchten aber ordentlichen Möbel in dem Markt in Zittau aussuchen. In Ebersbach von 1997 an. Am 1. Juni übernahm nun die ABS-Robur Zittau GmbH die Trägerschaft für beide sozialen Möbeldienste. „Der vormalige Träger, die ABS Zittau, musste beim Handelsregister die Liquidation anmelden und hat uns gefragt, ob wir die Märkte weiterführen wollen“, sagt Susanne Wolf vom Vorstand. Da die ABS-Robur Zittau GmbH schon länger auf dem sozialen Sektor tätig ist, unter anderem mit Beschäftigungsprojekten für Jugendliche und Langzeitarbeitslose, nahm die Firma die Märkte unter ihre Fittiche. „Das ist für uns eine weitere Möglichkeit, Bedürftigen zu helfen.“

Der Wille allein genügt jedoch nicht. Denn: Das größte Problem für die beiden Möbelmärkte ist, dass noch immer zu wenige Leute ihre gebrauchten Möbel bei ihnen abgeben. „Stattdessen stellen sie die als Sperrmüll auf die Straße“, sagt Viola Oehme. Dabei genüge nur ein Anruf, und die Mitarbeiter holen die Stücke kostenlos ab. Doch so haben beide Märkte eigentlich zu wenige Möbel. „Denn die Zahl der Bedürftigen steigt stetig an“, sagt Klaus Pfeiffer, Leiter des Möbelmarktes in Ebersbach.

Heute kämen neben Sozialhilfeempfängern auch Arbeitslose, Rentner und sogar Studenten zu den sozialen Möbeldiensten. Leute, bei denen das Geld eben knapp ist. Für erstere sind die Betten, Tische und Schränke mit entsprechendem Berechtigungsschein des Sozialamtes kostenlos. Alle anderen müssen einen kleinen Obolus zahlen. Damit die Märkte kostendeckend arbeiten können. Für eine Schrankwand zum Beispiel 100 Euro und für eine Couchgarnitur 85 Euro. Die Kunden kämen nicht nur aus Zittau, sondern auch aus den umliegenden Orten. Besonders groß sei der Andrang, wenn die Leute Geld vom Arbeitsamt bekommen hätten. „Das merken wir richtig“, sagt Viola Oehme. Wenn jemand gerade einmal kein Geld habe, würde das Möbelstück auch ein paar Tage reserviert.

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